Deutsche Besetzung Litauen Landespost

Die sowjetischen Briefmarkenausgaben waren während der russischen Besetzung von Februar 1940 bis zum 22. Juni 1941 als die Russen das Land verließen im Umlauf.

Vor dem Einmarsch der deutschen Besatzungstruppen in die Stadt Vilnius wurde eine unabhängige Verwaltungsbehörde für den Stadtbezirk Vilnius gegründet. Bis zur tatsächlichen Machtübernahme durch den deutschen Feldkommandant als Militärverwalter des Bezirks Vilnius kontrollierte diese Verwaltungsbehörde alle Vorgänge.

In der ersten Woche war das Postsystem komplett zum erliegen gekommen, eine Korrespondenz war also nicht möglich. Im Laufe der nächsten Woche wurde der Bedarf an privater wie kommerzieller Korrespondenz immer größer. Der Feldkommandant lehnte eine komplett neue Ausgabe von Briefmarken ab, als vorübergehende Maßnahme erlaubte er die Überdruckung der UdSSR-Briefmarkenbestände welche sich noch in den Postämtern befanden.

Die Briefmarken & der Bogen

Der "NEPRIKLAUSOMA LIETUVA" Aufdruck

Der Aufdruck auf den sowjetischen Briefmarken mit dem Aufdruck "NEPRIKLAUSOMA / LIETUVA / 1941 - VI - 23" wurde von der litauischen provisorischen Regierung genehmigt, nachdem Deutschland in den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 den Krieg erklärt und ihre Truppen in die Sowjetunion verlegt hatte. Die Datumszeile im Aufdruck hatte die besondere Bedeutung, dass am 23.6.1941 um 9:28 Uhr ein Verteter der provisorischen Regierung im Radio von Kaunas die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens erklärte.

Für den Aufdruck sind zwei verschiedene Klischees benutzt worden

  • für die Werte 2-60 K.

  • für den Wert zu 80 K.

Die Mengen der sowjetischen Briefmarken, die so überdruckt waren, waren beträchtlich und die beabsichtigte Gesamtmenge waren mehrere Millionen Stück. Da jedoch der Text des Aufdrucks "Unabhängiges Litauen" bedeutete, der im Widerspruch zu den deutschen Kriegsabsichten stand und politisch nicht akzeptabel war, kam es bald zu dem deutschen Auftrag, die so überdruckten Marken zu zerstören. Obwohl die Konfiszierung direkt in der Druckerei erfolgte, entging ein kleiner Prozentsatz jedes Wertes der konfiszierung.

Als Ergebnis ist z.B. der Wert zu 2 Kopecken relativ selten. Von der gesamten überdruckten Menge von 70.000 scheinen nur etwa 17.000 an Postämter geliefert worden zu sein.

Michelnummer Nominale gedruckte Auflage
1 2 K. 70.000
2 5 K. 2.000.000
3 10 K. 2.000.000
4 15 K. 2.000.000
5 20 K. 2.500.000
6 30 K. 1.000.000
7 50 K. 750.000
8 60 K. 500.000
9 80 K. 350.000

Die früher als Probedrucke gelisteten Stücke haben sich als Fälschungen erwiesen!

Der "VILNIUS" Aufdruck

Die Stadt Vilnius autorisierte das Überdrucken und den Verkauf der Briefmarken in ihrem Dekret "Vilniaus Miesto Komitetas # 418, 1941-VII-ll ".

Zwei Kommissare wurden zur Überwachung des Drucks in die Druckerei "Spindulys" entsandt.

Der VILNIUS-Aufdruck ist ein Buchdruck-Aufdruck auf dem regulären Briefmarken Ausgaben der UdSSR 1938-1941.

Für den Aufdruck wurden drei verschiedene Klischees verwendet

  • ein Klischee für die Werte zu 5-60 K.

  • ein Klischee für den Wert zu 80 K

  • ein Klischee für den Wert zu 1 Rbl.

Die Aufdruckfarbe war für die Kopecken Werte schwarz, für den Wert zu 1 Rbl. grün

gedruckte und verkaufte Anzahl der Ausgabe "Vilnius"
Michelnummer Nominale Anzahl überdruckt Anzahl Ausschuss zum Verkauf übernommen von der Kommission zurückbehalten am 1.9.1941 konfisziert am Schalter verkauft
10 5 K. 80.000 1400 78.600 600 16.400 61.600
11 10 K. 80.000 2300 77.700 600 19.200 57.900
12 15 K 80.000 200 79.800 600 5100 74.100
13 20 K 40.000 100 39.900 600 -- 39.300
14 30 K. 80.000 200 79.800 600 9200 70.000
15 50 K 30.000 --- 30.000 600 -- 29.400
16 60 K. 40.000 200 40.000 600 300 39.100
17 80 K. 8000 150 7850 600 -- 7250
18 1 Rbl. 5000 50 4950 600 -- 4350